Prägend für den herausragenden Bestand der Kasseler Antikensammlung war Landgraf Friedrich II. Seine herausragenden Erwerbungen z.B. antiker Skulpturen während der Italienreise 1776/1777 wurden zum Fundament des Bestands.
Friedrichs II. fürstliche Vorgänger, Vater Wilhelm VIII. und Großvater Carl, hatten diesen Weg vorbereitet. Der Kasseler Herkules ist der erste Beleg fürstlicher Antikenbegeisterung in Kassel. Neben griechischen Marmorreliefs, die Soldaten ihrem Landgrafen Carl aus Athen mitbrachten, erwarb dieser im Jahr 1700 in Venedig die Gemmensammlung des Antonio Capello. Das Interesse Wilhelms VIII., der vor allem für die Begründung der Kasseler Gemäldegalerie bekannt ist, war breit gefächert. Seine Ankäufe z.B. während der Versteigerung der Sammlung Wassenaer-d’Obdam in Den Haag 1750 veranschaulichen das Interesse an antiker und antikisierender Kunst.
Während des 19. und 20. Jahrhundert erweiterten die zuständigen Wissenschaftler die Sammlung nach Maßgabe fachlicher Kriterien, zunächst für den preußischen und dann für den hessischen Staat. Mit dem Fortschreiten der wissenschaftlichen Archäologie traten dabei immer neue Epochen (minoisches Kreta, Mykene, Ägypten) und Kunstlandschaften (Etrurien, Unteritalien, Kleinasien) auf den Plan. Heute werden keine Erwerbungen mehr getätigt. Die Sammlung von ca. 4.500 Objekten ist vollständig in der Online-Datenbank abrufbar.